50 Jahre auf 170 Seiten

Diese Bild zeigt die Fahnenweihe des Bauern Schützen Vereines Crommert im Jahre 1928

Dies ist ein Text aus der BBV-Print-Ausgabe vom 30.09.2006. Bitte berücksichtigen Sie dieses bei Datumsangaben wie "gestern" oder "heute". | Autor: VON Jochen Krühler Maria Schluse (Mitte) vom Kirchenvorstand sowie Martina Rickert (l.) und Barbara Nachtigall vom Pfarrgemeinderat mit der neuen Chronik von St. Pius. FOTO: KRÜHLER

Die St.-Pius-Kirche in Krechting wird 2007 ein halbes Jahrhundert alt. Zuvor jedoch feiert die katholische Gemeinde am 1. Januar ihre 25-jährige Selbstständigkeit. Zum Jubiläumsjahr hat die Pfarre nun eine Chronik herausgebracht.

RHEDE-KRECHTING Die Urkunde sieht unspektakulär aus. Ein Blatt Papier, fein säuberlich mit einer Schreibmaschine beschrieben, doch vollkommen schnörkellos – bis auf die Unterschrift. Reinhard Lettmann, Bischof von Münster, hat dort am 18. Dezember 1981 in schwungvollen Buchstaben unterschrieben. Und damit verfügte der Bischof, dass St. Pius in Krechting zum 1. Januar 1982 von einem Pfarr-Rektorat zur Pfarre erhoben wird.
Es ist quasi die Eigenständigkeitserklärung der katholischen Gemeinde. Abgebildet ist sie in der Chronik „Sankt Pius 1957 - 2007“, die Maria Schluse, Martina Rickert und Barbara Nachtigall druckfrisch in ihren Händen halten. Das 170 Seiten starke Buch blickt zurück auf die Entstehung der Gemeinde: auf den Bau der Pius-Kirche im Jahr 1957. Und auf die Eigenständigkeit im Jahr 1982, die am kommenden Montag 25 Jahre alt wird – und deshalb bei einem Neujahrsempfang im Pfarrheim gefeiert werden soll.
Erstellt wurde die Chronik von dem elfköpfigen Arbeitskreis Chronik Krommert. Etwa zwei Jahre habe die Gruppe dafür gebraucht, erzählt Maria Schluse, Mitglied des Arbeitskreises. „Wir hatten ursprünglich gar nicht daran gedacht, so ein großes Buch zu erstellen“, so Schluse. Doch nachdem die Gruppe hunderte von Fotos aus dem Gemeindeleben gesammelt und nahezu sämtliche Gruppierungen der Gemeinde Texte geschrieben haben, wuchs das Werk stetig an. Seit Mitte Dezember liegt der Rückblick auf die Gemeindegeschichte nun in gedruckter Form in einer Auflage von 500 Stück vor. Zum Preis von 10 Euro wird es von Montag an verkauft.
Vor der Eigenständigkeit im Jahr 1982 war St. Pius ein Pfarr-Rektorat, angegliedert an die Mutterpfarre St. Gudula in Rhede. Seelsorgerisch waren die Krechtinger zwar selbstständig, finanziell jedoch wurde vom Kirchenvorstand in Rhede über die Belange von St. Pius entschieden. Schon seit dem Bau der St.-Pius-Kirche 1957 gab es unter Pater Johannes Lacks immer wieder Überlegungen, eine eigenständige Pfarre zu werden. Doch Pater Lacks fehlte ein entsprechendes Examen, um ein Pfarramt übertragen zu bekommen, heißt es in der Chronik. Auch sein Nachfolger Pastor Paul Lehmbrock habe dieses Examen gefehlt. Dennoch waren 1981, im Jahr von Lehmbrocks Amtsantritt, die Planungen zur Eigenständigkeit so weit fortgeschritten, dass Bischof Lettmann zu Jahresbeginn 1982 die Erhebung zur Pfarre verfügte. „Das war damals einfach an der Zeit“, meint Maria Schluse.
Die Krechtinger wählten darauf erstmals einen eigenen Kirchenvorstand. Dieser entschied fortan über finanzielle Dinge. Mit Franz Wüpping ist ein Mitglied des Kirchenvorstands von 1982 noch heute in diesem Gremium aktiv.© Bocholter-Borkener Volksblatt      Im BBV veröffentlicht am: 28.12.2006      im Ressort: Rhede

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